Hallo Zusammen,
ich erzähle euch heute von meinen Erfahrungen bei der Wohnungssuche.
Ich habe im Jahr 2017 angefangen, zusammen mit meinen Eltern nach einer Wohnung für mich zu suchen. Das gestaltete sich zu Beginn alles andere als einfach. Da ich durch meine Behinderung Assistenz benötigen werde, brauche ich eine Sozialwohnung, die das zulässt. Für mich war relativ schnell klar, dass ich in Darmstadt wohnen möchte. Hier habe ich die Möglichkeit, den ÖPNV zu nutzen und bin dadurch beweglich.
Also meldete ich mich in Darmstadt wohnungssuchend. Es wurde mir aber gleich gesagt, dass ich kaum eine Chance auf eine Wohnung habe, da ich nicht in Darmstadt wohne und Darmstädter bei der Wohnungsvergabe bevorzugt würden. Auch sei der Wohnraum an Sozialwohnungen in Städten relativ begrenzt. Und ich dachte zwischendurch wirklich: „Oh je, wie komme ich nur an eine Wohnung?“
Im Frühling 2018 gab es dann einen Lichtblick. Ich erfuhr, dass in Darmstadt- Bessungen(Stadtteil von Darmstadt) ein neues „Wohnsinn“ Wohnprojekt entstehen soll. „Wohnsinn“ ist ein generationsübergreifendes Wohnprojekt. Generationsübergreifend bedeutet, dass Familien und Einzelpersonen, egal ob jung oder alt, mit oder ohne Beeinträchtigung- also kurz um, je bunter desto besser -zusammen leben.
Kurz darauf stellte ich mich auch schon als Interessent vor. Zu meiner Freude wurde klar, dass dort auch das Wohnen in einer Sozialwohnung mit persönlicher Assistenz möglich sein würde. So wurde ich Anfang 2019 in die Genossenschaft aufgenommen. Danach startete eine recht lange Planungsphase in der ich alle 14 Tage zu einem Plenum ging und gehe.
Wenn ich dort wohne, werden die Abstände der Plenum-teilnahme wahrscheinlich größer werden.
Eine für mich neue Situation wird sein, dass eine persönliche Assistenz bei mir mit in der Wohnung sein wird, um mich im pflegerischen Bereich und im Alltag zu unterstützen. Die Assistenz wird von einem externen Träger ausgeführt und muss von mir selbst beantragt werden.
Als Vorteil empfinde ich, dass ich bei Wohnsinn, da alles neu gebaut wird bei der Gestaltung meiner Wohnung mitentscheiden konnte.
Meine Hoffnung ist, dass ich mich schnell einlebe, viele neue Freunde bekomme und es ein harmonisches Zusammenleben wird.
Aber natürlich ist so ein neuer Lebensabschnitt auch mit gewissen Ängsten verbunden. So wird es sicherlich am Anfang schwer, mich an alles zu Neue, wie beispielsweise die persönliche Assistenz zu gewöhnen!
Unser Haus soll im Oktober fertiggestellt sein. Man sieht regelmäßig wie es voran geht. Dadurch steigt die Spannung und die Freude auf meinen Umzug in ein neues Leben….
Autor: Sven Uil
23.09.2020 Ober-Ramstadt
PS: Jetzt, Anfang November ist klar, dass mein Einzug auf jeden Fall erst in 2021 erfolgen wird!