So selbstständig wie möglich



 

So selbstständig wie möglich. aus dem Darmstädter Echo 24.11.2016
Der ArheilgerVerein L,Doppelpunkt,E.A. (sprich: Lea) begleitet körperbehinderte Menschen im Alltag.
In Arheilgens Mitte, am Löwenplatz, hat seit August 2015
der Verein, LEA seinen Sitz. Gegründet wurde der Verein, der Betreutes Wohnen für Körperbehinderte anbietet, zwar bereits 2008.
Vor eineinhalb Jahren folgte der Umzug innerhalb Arheilgens in die hellen, freundlichen Räume
in der Frankfurter Landstraße 155.
Lea steht für Leben Emanzipiert und Autonom und drückt das Ziel des Vereins aus: Menschen mit einer Körperbehinderung – die etwa im Rollstuhl sitzen oder auf einen Rollator angewiesen sind ein möglichst selbstständiges und unabhängiges Leben zu ermög1ichen.
Mitgründerin und Geschäftsführerin des Vereins Jutta Pielert
erklärt: ,,Den Namen haben wir mit Bedacht gewählt. Offiziell heißt unser Angebot zwar Betreutes Wohnen – aber wir nennen es
lieber Begleitendes Wohnen.“ Damit soll zum Ausdruck gebracht
werden, dass man den Menschen auf Augenhöhe begegnet und seine Bedürfnisse und Wünsche
ernst nimmt. Etwa ein Dutzend Klienten werden derzeit von Lea
betreut, Kapazität gibt es für 18 Menschen mit Behinderung, die
überwiegend in ihren eigenen vier Wänden in Darmstadt und
im Landkreis Darmstadt-Dieburg leben.
Die insgesamt acht Betreuer, die alle Teilzeit beschäftigt sind,
besuchen die Menschen zu Hause, helfen aber auch bei täglichen
Verrichtungen wie Behördengängen oder Einkäufen. Hauswirtschaftliche oder pflegerische
Aufgaben werden nicht übernommen. „Aber wir unterstützen geme bei der Suche nach einer
Haushaltshilfe“, erklärt Geschäftsführerin Pielert.
Oder bei der Suche nach einer Wohnung, wie bei Ingo Müller.

Der gebürtige Darmstädter sitzt seit einem Schlaganfall im Rollstuhl und wird seit mehr als einem Jahr von Lea begleitet. Eine bezahlbare Unterkunft in Darmstadt zu finden, ist ohne hin schon schwer genug. ,Eine Rollstuhlgerechte umso schwerer, sagt Pielert. Seit einem Jahr durchforstet sie mit dem 59-Jährigen regelmäßig Internetportale auf der Suche nach Wohnungsannoncen.
Derzeit wohnt Müller nur wenige Minuten von den Lea-Räumen entfernt. Sollte es ihn in einen anderen Stadtteil verschlagen, wäre das für ihn kein Problem. Ein großer Vorteil der neuen L:EA-Räume ist nämlich die gute Erreichbarkeit. „Wir haben die Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Tür und die ist barrierefrei.“ Die Räume werde auch für gemeinsame Veranstaltungen genutzt wie der Stammtisch jeden zweiten Montagabend im Monat oder regelmäßige Spielnachmittage.
Einen Infoabend für Eltern von körperbehinderten Jugendlichen
oder jungen Erwachsenen bietet LEA am 13. Februar (Montag) an.
Das Angebot bietet einen Überblick über Einrichtungen in der
Region und informiert über mögliche Unterstützungen, betont
Pielert. Die Teilnahme ist kostenfrei, der Verein bittet aber um
eine Anmeldung.

(Darmstädter Echo 24.11.2016)